Spiritualitaet zwischen den Wasserfaellen
Gestern haben Verena und ich einen schoenen Geheimtipp aufgestoebert. Mitakiji ("Tempel der drei Wasserfaelle") liegt ein wenig ausserhalb von Hiroshima auf einer Anhoehe. Gluecklicherweise beginnt auf halber Strecke zwischen Bahnhof und Tempel die Natur um den Pfad herum zu spriessen, so dass es ab da angenehm kuehl und gut zu laufen ist.
Hier beginnen auch die vielen steinernen Goetterstatuen am Wegesrand aufzutauchen. Zwischen den Baeumen taucht eine Pagode auf, Teehaeuser in traditioneller japanischer Architektur, an Shintotempel erinnernde Reinigungsbecken, scheinbar wahllos aufgestellte grosse und kleine Statuen und natuerlich die drei huebschen Wasserfaelle, die dem buddhistischen Tempel am Ende des Pfades seinen Namen gegeben haben.
Die Wege sind gepflegt, das kleine Klohaeusschen sauber, aber dennoch laesst man der Natur und den vielen Religionen hier ihren Lauf, wie sie nun mal laufen. Alte Statuen verwittern, neue Buddhas werden aufgestellt, ueber die shintoistischen Wasserbecken waechst Moos, ein japanischer Christ moechte eine Gedenkstette, also bekommt er mitten in seiner asiatischen Nachbarschaft ein Kreuz. Glaeubige kommen zum Beten, ein paar wenige Touristen zum Fotografieren. Alles ganz unkompliziert. Das macht den Ort authentisch.
Und es gibt tatsaechlich japanische Spiritualitaet live zu erleben. Die Japaner sind offensichtlich Meister darin, stoerende Elemente auszublenden. Sie haben kein Problem damit, dass andere Leute - auch Auslaender - zusehen, wenn sie die Glocke schlagen, um die Aufmerksamkeit der Goetter auf sich zu ziehen, und in einer kurzen Andacht die Haende zusammenlegen. Verfehlt der Kloeppel die Glocke versehentlich, wird herzlich gelacht.
Auf dem Weg nach oben trafen wir auf zwei japanische Schwestern. Mit Englisch & Japanisch, Haenden & Essstaebchen brachten sie uns die Message von Mitakiji nahe: "Alle zusammen. Nicht getrennt. Nicht hier Buddhismus, hier Shinto, hier Christentum, hier Deutscher, hier Japaner. Sondern alle zusammen!"
Wir assen in einem kleinen Restaurant zu Mittag und als ein anderer Gast dort mitbekam, wie ich meinem zukuenftigen Host per Telefon mitteilte, dass ich jetzt zum Yokogawabahnhof fahre, nahm uns die nette Dame direkt in ihrem Auto mit zum Bahnhof.
Fuer jemanden, der beinahe bei den Religionswissenschaften gelandet waere (...das bin ich), ist der Huegel von Mitakiji natuerlich ein absolutes Muss. Allerdings kann man immer mehr wiedererkennen als erkennen. Ich haette doch gerne mehr Details gewusst, um den Mix der Religionen noch mehr zu begreifen. Und besser Japanisch gekonnt, um die vielen Steininschriften zu entziffern!
Hier beginnen auch die vielen steinernen Goetterstatuen am Wegesrand aufzutauchen. Zwischen den Baeumen taucht eine Pagode auf, Teehaeuser in traditioneller japanischer Architektur, an Shintotempel erinnernde Reinigungsbecken, scheinbar wahllos aufgestellte grosse und kleine Statuen und natuerlich die drei huebschen Wasserfaelle, die dem buddhistischen Tempel am Ende des Pfades seinen Namen gegeben haben.
Die Wege sind gepflegt, das kleine Klohaeusschen sauber, aber dennoch laesst man der Natur und den vielen Religionen hier ihren Lauf, wie sie nun mal laufen. Alte Statuen verwittern, neue Buddhas werden aufgestellt, ueber die shintoistischen Wasserbecken waechst Moos, ein japanischer Christ moechte eine Gedenkstette, also bekommt er mitten in seiner asiatischen Nachbarschaft ein Kreuz. Glaeubige kommen zum Beten, ein paar wenige Touristen zum Fotografieren. Alles ganz unkompliziert. Das macht den Ort authentisch.
Und es gibt tatsaechlich japanische Spiritualitaet live zu erleben. Die Japaner sind offensichtlich Meister darin, stoerende Elemente auszublenden. Sie haben kein Problem damit, dass andere Leute - auch Auslaender - zusehen, wenn sie die Glocke schlagen, um die Aufmerksamkeit der Goetter auf sich zu ziehen, und in einer kurzen Andacht die Haende zusammenlegen. Verfehlt der Kloeppel die Glocke versehentlich, wird herzlich gelacht.
Auf dem Weg nach oben trafen wir auf zwei japanische Schwestern. Mit Englisch & Japanisch, Haenden & Essstaebchen brachten sie uns die Message von Mitakiji nahe: "Alle zusammen. Nicht getrennt. Nicht hier Buddhismus, hier Shinto, hier Christentum, hier Deutscher, hier Japaner. Sondern alle zusammen!"
Wir assen in einem kleinen Restaurant zu Mittag und als ein anderer Gast dort mitbekam, wie ich meinem zukuenftigen Host per Telefon mitteilte, dass ich jetzt zum Yokogawabahnhof fahre, nahm uns die nette Dame direkt in ihrem Auto mit zum Bahnhof.
Fuer jemanden, der beinahe bei den Religionswissenschaften gelandet waere (...das bin ich), ist der Huegel von Mitakiji natuerlich ein absolutes Muss. Allerdings kann man immer mehr wiedererkennen als erkennen. Ich haette doch gerne mehr Details gewusst, um den Mix der Religionen noch mehr zu begreifen. Und besser Japanisch gekonnt, um die vielen Steininschriften zu entziffern!
Katido - 4. Aug, 13:25
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