Hiroshima & Nagasaki - Vorschau auf den Rückblick
Am 6.8.1945 zeigte sich erstmals die verheerende Wirkung von Atomwaffen. Am 6.8.2005 sind Atomwaffen noch immer ein hochaktuelles Thema! So hochaktuell, dass sogar dieser (pseudo-)unpolitische Blog zur Propaganda missbraucht wird...
In Hiroshima ist es Tradition, an diesem Tag brennende Kerzen auf den Fluss zu setzen. Dieses Jahr werde auch ich dort dabei sein & euch meine Eindrücke schildern.
Doch 60 Jahre nach dem Bombenabwurf ist es wichtig, das Thema besonders nachdrücklich in die Öffentlichkeit zu tragen! Auf der ganzen Welt werden deshalb Feierlichkeiten statt finden, um zu zeigen: Hiroshima steht mit seinem Einsatz für Frieden nicht alleine.
Auch in vielen deutschen Städten werden sich Menschen an der "Nacht der 100 000 Kerzen" beteiligen und Kerzen anzünden - zeitgleich mit den Gedenkfeierlichkeiten in Hiroshima, zeitgleich mit dem damaligen Abwurf der Bombe. Und leider gibt es viele gute Gründe, sich an den Aktionen zu beteiligen!
Der Atomwaffensperrvertrag...
- ... erlaubt China, Frankreich, Großbritannien, Russland und den USA den Besitz von Atomwaffen. Abrüstung wird gefordert, aber ohne konkrete Ziele vorzugeben.
- ... verbietet den restlichen Mitgliedsstaaten den Besitz von Atomwaffen.
- ... gibt der internationalen Atomenergiebehörde IAEA viel zu wenige Befugnisse, um eine ernstzunehmende Kontrolle auszuüben. (Die IAEA darf nach vorheriger Ankündigung und nur in Fabriken, die die Staaten zur Kontrolle frei gegeben haben, inspizieren.)
- ... enthält keine großen Hindernisse, aus dem Vertrag ausztreten. Dies geschah bereits im Fall Nordkoreas, auf den die Staatengemeinschaft nur mit hilflosem Zusehen reagieren konnte. Weitere dieser Fälle sind durchaus denkbar.
- ... konnte trotz all dieser drängenden Probleme nicht reformiert werden! Die letzte Konferenz verlief zäh und war von gegenseitigen Vorwürfen geprägt, so dass einige Friedensorganisationen sogar von Boykottversuchen sprachen.
Atomwaffen bleiben ein hochaktuelles Thema!
- Auch Staaten, denen der Besitz von Atomwaffen offiziell untersagt ist, sind in deren Besitz gelangt oder versuchen dies. Ein Klima des Misstrauens baut sich auf - droht eine neue Aufrüstungsspirale?
- Die Abrüstungsbemühungen der "offiziellen Atommächte" (China, Frankreich, Großbritannien, Russland, USA) bleiben weiterhin unglaubwürdig. Mit welcher Begründung können anderen Staaten Atomwaffen verboten werden, wenn sich die "großen Fünf" selbst aus vertraglichen Bindungen zu entziehen versuchen?
- Atomwaffenstaaten sind auch an aktuellen Krisenherden beteiligt, beispielsweise im Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan, im Nahen Osten (Israel) oder in möglicherweise drohenden Auseinandersetzungen Chinas. Die derzeitige Doktrin der USA schließt ganz offiziell auch einen Angriff mit Atomwaffen nicht aus!
Auch Deutschland muss handeln!
- In einem Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag werden der IAEA mehr Befugnisse erteilt (zB unangemeldete Kontrollen), damit sie eine bessere Kontrolle ausüben kann. Dieses Protokoll wurde bisher von keinem der EU-Staaten ratifiziert - ein Armutszeugnis für die Europäische Union!
- Über die "Nukleare Teilhabe" werden US-Atomwaffen auf dem Staatsgebiet anderer NATO-Staaten stationiert, darunter auch zu in Deutschland. Im Fall des Falles sind die Stationierungsstaaten mitverantwortlich, wenn amerikanische Atombomben abgeworfen werden.
DESHALB...
... tragt das Thema in die Öffentlichkeit! Zum 6. und 9. August gibt es viele Veranstaltungen zur Information, Gedenken oder Protest. Beteiligt euch daran - nur so kann öffentlicher Druck auf die Regierungen ausgeübt werden.
Links
Hiroshima-Tag: Termine
Hintergrundinfo zum Sperrvertrag (www.atomwaffenfrei.de)
Hiroshima Peace Site
Augenzeugenbericht eines deutschen Missionars
Gudrun Pausewang: "Die letzten Kinder von Schewenborn". Ein Jugendbuch beschreibt den Schrecken einer (fiktiven) Atombombe. Nichts für schwache Nerven.
In Hiroshima ist es Tradition, an diesem Tag brennende Kerzen auf den Fluss zu setzen. Dieses Jahr werde auch ich dort dabei sein & euch meine Eindrücke schildern.
Doch 60 Jahre nach dem Bombenabwurf ist es wichtig, das Thema besonders nachdrücklich in die Öffentlichkeit zu tragen! Auf der ganzen Welt werden deshalb Feierlichkeiten statt finden, um zu zeigen: Hiroshima steht mit seinem Einsatz für Frieden nicht alleine.
Auch in vielen deutschen Städten werden sich Menschen an der "Nacht der 100 000 Kerzen" beteiligen und Kerzen anzünden - zeitgleich mit den Gedenkfeierlichkeiten in Hiroshima, zeitgleich mit dem damaligen Abwurf der Bombe. Und leider gibt es viele gute Gründe, sich an den Aktionen zu beteiligen!
Der Atomwaffensperrvertrag...
- ... erlaubt China, Frankreich, Großbritannien, Russland und den USA den Besitz von Atomwaffen. Abrüstung wird gefordert, aber ohne konkrete Ziele vorzugeben.
- ... verbietet den restlichen Mitgliedsstaaten den Besitz von Atomwaffen.
- ... gibt der internationalen Atomenergiebehörde IAEA viel zu wenige Befugnisse, um eine ernstzunehmende Kontrolle auszuüben. (Die IAEA darf nach vorheriger Ankündigung und nur in Fabriken, die die Staaten zur Kontrolle frei gegeben haben, inspizieren.)
- ... enthält keine großen Hindernisse, aus dem Vertrag ausztreten. Dies geschah bereits im Fall Nordkoreas, auf den die Staatengemeinschaft nur mit hilflosem Zusehen reagieren konnte. Weitere dieser Fälle sind durchaus denkbar.
- ... konnte trotz all dieser drängenden Probleme nicht reformiert werden! Die letzte Konferenz verlief zäh und war von gegenseitigen Vorwürfen geprägt, so dass einige Friedensorganisationen sogar von Boykottversuchen sprachen.
Atomwaffen bleiben ein hochaktuelles Thema!
- Auch Staaten, denen der Besitz von Atomwaffen offiziell untersagt ist, sind in deren Besitz gelangt oder versuchen dies. Ein Klima des Misstrauens baut sich auf - droht eine neue Aufrüstungsspirale?
- Die Abrüstungsbemühungen der "offiziellen Atommächte" (China, Frankreich, Großbritannien, Russland, USA) bleiben weiterhin unglaubwürdig. Mit welcher Begründung können anderen Staaten Atomwaffen verboten werden, wenn sich die "großen Fünf" selbst aus vertraglichen Bindungen zu entziehen versuchen?
- Atomwaffenstaaten sind auch an aktuellen Krisenherden beteiligt, beispielsweise im Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan, im Nahen Osten (Israel) oder in möglicherweise drohenden Auseinandersetzungen Chinas. Die derzeitige Doktrin der USA schließt ganz offiziell auch einen Angriff mit Atomwaffen nicht aus!
Auch Deutschland muss handeln!
- In einem Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag werden der IAEA mehr Befugnisse erteilt (zB unangemeldete Kontrollen), damit sie eine bessere Kontrolle ausüben kann. Dieses Protokoll wurde bisher von keinem der EU-Staaten ratifiziert - ein Armutszeugnis für die Europäische Union!
- Über die "Nukleare Teilhabe" werden US-Atomwaffen auf dem Staatsgebiet anderer NATO-Staaten stationiert, darunter auch zu in Deutschland. Im Fall des Falles sind die Stationierungsstaaten mitverantwortlich, wenn amerikanische Atombomben abgeworfen werden.
DESHALB...
... tragt das Thema in die Öffentlichkeit! Zum 6. und 9. August gibt es viele Veranstaltungen zur Information, Gedenken oder Protest. Beteiligt euch daran - nur so kann öffentlicher Druck auf die Regierungen ausgeübt werden.
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Hiroshima-Tag: Termine
Hintergrundinfo zum Sperrvertrag (www.atomwaffenfrei.de)
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Augenzeugenbericht eines deutschen Missionars
Gudrun Pausewang: "Die letzten Kinder von Schewenborn". Ein Jugendbuch beschreibt den Schrecken einer (fiktiven) Atombombe. Nichts für schwache Nerven.
Katido - 26. Jul, 18:36
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